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4. Phnom Penh – Everything in it’s right place…

Die Welt ist entdeckt. Fast zumindest. Kaum noch Geheimnisse. Entzaubert durchs Internet? In Jakarta oder Kuala Lumpur sieht eine Einkaufspassage aus wie in der westlichen Welt. Nein, eher größer! Die exotischen Winkel, die kleinen Pensionen, die sogenannten Sehenswürdigkeiten liegen alle am großen Gemeinplatz. Jeder Zentimeter durchorganisiert. Touristenviertel, so groß wie das Münchner Oktoberfest. Mit ähnlich schmerzhaftem Trubel. Nach Südostasien verirren sich wohl heutzutage die meisten Reisenden. Afrika, der nahe Osten oder Lateinamerika sind zu gefährlich geworden. Hier ist das Leben bequem und billig. Es lässt sich gut aushalten. Die Besucherzahlen steigen kontinuierlich. Man fängt an, sich auf die Füße zu treten. Die Wohnsilos für Ausländer in Manila, Bangkok, Phnom Penh und sonst wo, werden luxuriöser und höher.

Südostasien macht es uns leicht.

Die Leute lachen ständig, auch wenn es nicht immer ganz ehrlich ist. Ist eben mehr eine Angewohnheit. Das Essen ist gut und die soziale Ordnung ist noch weitestgehend intakt. Und dann noch diese tolle Exotik. Insbesondere Thailand, Vietnam und Kambodscha verkommen zunehmend zu dekadenten Aussteigerparadiesen. Die industrialisierte Überflussgesellschaft macht es möglich. Die Systemgewinner der westlichen Hemisphäre lassen sich in diesem Teil der Welt nieder – wie Schmeißfliegen auf einem Kuhfladen.

Jedes Jahr werden wir mehr und treiben die Mieten nach oben. Gehen uns bei der Optimierung unserer Lebensrestlaufzeit gegenseitig auf den Senkel. Der eine mag die Franzosen nicht. Der andere findet die Russen vulgär oder den Australier zu laut. Schlecht integrierte Miniparallelgesellschaften ohne wirklichen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung?

Dennoch, auch wenn heutzutage vieles organisiert und geneppt erscheint, das Fernweh bleibt. Reisen ist immer noch ein wunderbarer Schwebezustand…

 

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