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8. Livingstone – Sambia und seine Victoria Falls

Vic Falls

Vic Falls

Die legendären Victoria Fälle sind für unsere kleine Redaktion nach Ankor Wat, Machu Pichu, den Pyramiden von Gizeh, dem Taj Mahal, der chinesischen Mauer, dem Everest, der Felsenstadt Petra etc., das letzte Teil im Puzzle, der großen Sehenswürdigkeiten dieser Welt. O.K., genug mit der Wichtigtuerei und zurück zum Tagesgeschäft…

Der schottische Missionar und Forscher David Livingstone, entdeckte im Jahre 1855 als erster Europäer die Mosi-o-Tunya (the smoke that thunders) und benannte sie zu Ehren der damaligen Queen, Victoria Falls. Heute teilen sich die Länder Sambia und Simbabwe geografisch, als auch touristisch, die 1,7 km breiten und 108 Meter hohen Wasserfälle. Seit der erneuten „Wiederwahl“ von Langzeitmachthaber Robert Mugabe, ist der Tourismus in Simbabwe fast vollends zum Erliegen gekommen. Obwohl die Fälle von Zim, zumindest laut Karte besser zu sehen sein dürften. In Zim, wie man hier zu sagen pflegt, stehen in den nächsten Tagen übrigens Wahlen an. Aber wahrscheinlich werden die eh verschoben. Seltsamerweise sind alle Simbabwer, die wir bisher getroffen haben, nicht unbedingt gegen Mugabe?! Haben wir es hier wieder mit einer Medienfalle zu tun?

Sambia kann das schlechte Image Simbabwes nur recht sein. Vor allem das Städtchen Livingstone profitiert und ist bis dahin, die sauberste und westlichste Stadt auf unserem Afrika Trip. In Livingstone gibt es wahrscheinlich mehr Straßenbeleuchtungen als in ganz Malawi. Alles ausgeleuchtet um Diebe von den Touristen fernzuhalten. In gut 2 Wochen findet hier sogar ein wichtiger Afrika Kongress statt, für den sich das Städtchen gerade rausputzt

Falls

Falls

Livingstone ist heute vor allem Overlander-Territorium. Man muss sich das ungefähr so vorstellen. In einem umgebauten Truck werden Sitze installiert, auf denen so um die 20, meist junge laute Menschen, durch verschiedene Länder Afrikas gefahren werden. Solche Trucks nennen sich bspw. Kakadu Adventures oder Mikes Adrenalin Safaris. Man wird zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten des jeweiligen Landes gekarrt. Aussteigen, knipsen, Einsteigen. Morgens bekommt man Cornflakes auf Campingtischen und Safaristühlen serviert und abends twittert man an die Community vom Lagerfeuer, das Foto des Tages. Auf einem dieser vielen Trucks stand neulich in großen Lettern geschrieben. „Join us – Buy Yourself an Adventure“, da hinter Web- und Emailadresse.

Das heutige Livingstone hat sich zu einer Fun- oder wie ich neulich las, zur Adrenalin Metropole des südlichen Afrikas gewandelt. Im immer härter werdenden Wettbewerb, hat man sich den neuzeitlichen Bedürfnissen des Konsumenten angepasst. Neben Bungeejumping, Tandem- und Solo Skydiving, Rafting oder Helicopterflights, sind derzeit besonderes sogenannte „All you can drink in 2 hours“ Sunset Cruises auf dem Zambezi River in Mode. Vor 20 Jahren gab es so was auch schon, nur da hat man noch Tiere vom Boot mit dem Fernglas beobachtet

Zambesi before the water falls

Zambesi before the water falls

Wenn die Sonne weg ist, geht die Party im Hostel weiter. Die Crowd kreischt und hüpft wie auf Rattengift nach billigen Technobeats. Gegen Mitternacht trifft man sich in der in allen Reiseführern bis zum Tripadvisor empfohlenen Fezbar. Keiner hat wirklich was zu sagen oder in irgendeiner Form ein Konzept. Kritik gibt’s keine. Reiseportale, Smartphone-Applikationen und Facebook haben die Kontrolle übernommen.

Das Rauschen der Mosi-o-Tunya ist schon von weitem zu hören. Über den Wasserfällen befindet sich eine Wolke aus dichter Gischt, worüber sich das Spektakel schon aus der Ferne lokalisieren lässt. Das hatte was aus einem Tarzanfilm. Nur Jane und die Trommeln fehlen.

Obwohl die Trockenzeit schon vor gut 2 Monate begonnen hat, erzeugen die Wassermassen immer noch so viel Spray, das klare Sichtverhältnisse nicht möglich sind. Kein Panoramafoto zu machen. Dafür entsteht durch die Brechung des Lichts ein permanenter Regenbogen. Schön – oder nicht? Bei Vollmond soll es sogar einen sogenannten „Lunar Rainbow“ geben. Dieser muss aber extra bezahlt werden, steht an der Kasse am Eingang des Parks geschrieben. Hier und da wird das Rauschen von o-Tunya durch einem der über den Fällen kreisenden Helikopter übertönt. Zehn Minuten Rundflug für 150$. Abenteuer haben eben ihren Preis! Regenjacken und Badelatschen sind preiswerter und schon für 5$ zu haben.

1 Kommentar

  1. charly vom Markt - Taxi ( 56 ) sagt:

    Hast Du schonmal versucht, unserer LZ den einen oder anderen Artikel anzubieten ??
    Ich finde, die Nähe zum Geschehen kann kaum übertroffen werden.
    Bis heute nachmittag… ch.

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