at the summit on Gokyo Ri, in the back the Mt. Everest – in Louis Trenker Pose
Ed Hillary: Koennte so event. die Personifizierung des Begriffs „Mannsbild“ aussehen?
resting with a nepali dal bhat, in the back the Gokyo lakes‘
temple in Namche Bazaar
Maoistisches Wahlplakat: Der Parteivorsitzende Prachanda; oben links die Ideologischen Vorbilder… Marx, Engels, Lenin, Bruederchen Stalin (in diesem Falle hat man wohl die Geschichtsbuecher nicht richtig gelesen) und Mao
Blick auf die Gokyo Seen von Gokyo Ri
Unser Spanferkel hat waehrend des Trekks einige Kilos gelassen
streetkid in Kathmandu
…ich residierte im Zimmer mit der Nr. 6, im Anka Jhung Guesthouse in Junbesi. In diesem Zimmer wohnte vor einigen Jahren fuer einige Tage Sir Edmund Hillary, der Neusselaender der im Jahre 1953 als erster Mensch mit seinem Begleiter Sherpa Tenzing Norgay den Mt. Everest (8848m) bestieg. Junbesi ist fuer die Verhaeltnisse in der himalayischen Bergwelt ein recht wohlhabendes Dorf mit mehreren Lodges, natuerlich einer Edmund Hillary Schule sowie einem kleinen Wasserkraftwerk, dass den 200 Seelenort 24 h am Tag mit Strom versorgte. Das ist schon ein nicht zu unterschaetzender Luxus in der nepalesischen Bergwelt – sind doch schon die Hauptstaedter in Kathmandu manchmal bis zu 10 Stunden am Tag auf die Unterstuetzung von Generatoren und Kerzenlicht angewiesen. Ich hatte manchmal sogar das unterschwellige Gefuehl, dass sich die noch derzeit im Amt befindliche Regierung (eine korrupte Koalition aus Kongress + Marxistisch-Leninistischer Partei) insbesondere kurz vor den Wahlen gerne noch mal an den Hauptschaltern der Versorgung spielte – um das Volk noch mal etwas zu demuetigen!
Es war Wahlzeit in Nepal, es gab die ueblichen Sicherheitsvorkehrungen und man hatte sogar die Landesgrenzen geschlossen um vermeindtliche Stoerenfriede auszusperren?! Die UN war als Wahlbeobachter vor Ort. Es war eine immens wichtige Wahl fuer das kleine Land am Fusse des Himalayas, auch wenn sich nach Meinung der meist von mir Befragten, sich nach dieser nichts gravierendes veraendern wuerde. Alles werde so bleiben wie es ist, da war man sich jetzt schon ziemlich sicher. Zu tief war die Korruption im Wirtschaftsleben, in der Kultur und der Politik verwurzelt. Nach dem ‚CPI-Corruption Index‘ rangierte Nepal im Jahre 2006 auf Platz 121 von 163 registrierten Laendern. Ich fragte mich warum liebe Leute waehlt ihr den dann ueberhaupt – ich meine wenn sich den eh nichts veraendere? Wir haben keine andere Wahl hiess es meist einvernehmlich. Wir wollen Veraenderung und die amtierende Partai ist dazu nicht imstande, deswegen waehlen wir die Maoisten auch wenn die auch nichts veraendern werden???! In einer Sache schienen sich jedoch die meisten Nepalesen einig. Man wollte den amtierenden Koenig Gyanendera loswerden, der sich vor einigen Jahren durch einen dubiosen, nie ganz aufgeklaerten Streich auf den Thron hob. Liebeskummer soll dabei im Spiel gewesen sein heisst es! Die Nepalesen wollten also weg von der Monarchie, man wollte eine Republik werden.
Wir sind auf dem Weg zum Everest bzw. zum Gokyo Ri, ein technisch unschwierig zu besteigender Berg auf knapp 5400 Metern Hoehe, von wo man einen guten Ausblick auf die Achtausender des Zentralhimalayas hat. Wir waren erst 5 Tage unterwegs, befanden uns aber erst auf 2700 Metern Hoehe. Aber man merkte bereits deutlich das staendige Auf und Ab, der bis zu 10stuendigen Maschiereinheiten, sowie das Gewicht des Rucksackes in den Fuessen und Schultern und sonstwo. Dabei trugen wir im Vergleich zu den nepalesischen Portern gerade mal laecherliche 10 Kilo an Gepaeck. In die Hoehen der nepalesischen Bergwelt wird fast alles auf zwei Beinen, also von Menschenkraft nach oben befoerdert. Ein guter Porter (Gepaecktraeger) transportierte bis zu 120 Kilo an Waren in die Bergregionen um das geschlauchte Trekkerherz mit den zivilisatorischen Annehmlichkeiten zu versorgen. Vom Snickers bis zur Bierflasche gelangte alles auf den Schultern der „Nichtpriviligierten“ in die Lodges, um uns „Priviligierte“ zu verwoehnen. 50 nepalesische Rupien (50cent) wurden pro Kilo Last von Kathmandu bis nach Namche Bazaar (3600m) gezahlt. Und man darf nicht vergessen auch die menschlichen Lastesel waren vom Flachland ausgehend rund 2 Wochen unterwegs – und bei dieser Rechnung ist der Rueckweg noch nicht einberechnet! Ferner muss berucksichtigt werden, dass auch ein Porter essen und schlafen muss, diese Kosten muss er natuerlich selbst begleichen!
Die Maoisten lagen bei den Stimmauszaehlungen schon vor unserer Abfahrt nach Jiri (dem Ausganspunkt) weit und klar vorn. Noch in Kathmandu konnte man die ausgelassenen Siegesfeiern beobachten. Die Maoisten wurden vor allem von der armen Bevoelkerung im Westen (Maoistcountry) des Landes und der Bergregionen unterstuezt. Auch ich sympathisierte zunaechst mit den Maoisten. Ich dachte mir warum nicht ein wenig Kommunismus, wenn sie die katastrophale Lage im Land wenigstens etwas verbessern wuerde. Die Lage hatte sich seit meinem letzten Besuch vor 5 Jahren dramatisch verschlechtert. Jedoch hoerte ich in der Fortdauer meines Aufenthaltes immer des ofteren seltsame Geschichten ueber das Gebahren dieser postkommunistischen Bewegung, die sich die Maoisten nannten – und dem Wortlaut entsprechend vom grossen Bruder China unterstuetzt wurden. Da gab es Geruechte ueber Unterdrueckung und Folterungen an Andersdenkenden, ueber Wahlmanipulationen unter Androhung von Gewalt in entlegenden Bezirken usw.. Ich wurde im Zuge meiner Befragungen zunehmend skeptischer.
Noch bis kurz vor den Wahlen schwadronierten die maoistischen Rebellen hier durch die sogenannte Khumbu Region in der wir uns befanden und zwangen die darbende Dorfbevoelkerung um Spendengelder, um ihren sozialistisch-kommunistisch inspirierten Siegeszug zu finanzieren. Das Guesthouse indem wir uns in Junbesi einquartiert hatten, gehoerte einst einer recht einflussreichen und wohlhabenden Familie. Diese weigerte sich, die von den Maoisten geforderte Summe zu zahlen. Das Haus wurde teilweise zerstoert und einzelne Familienmitglieder aus Rache gedemuetigt und misshandelt. Die Familie floh in die Vereinigten Staaten und vermietete das grosszuegige Gebaeude an nahstehende Verwandte. Zumindest was Menschenrechte betrifft, scheint bei den Maoisten der chinesische Einfluss schon Fuss gefasst zu haben!