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23. Medan – die Hauptstadt Sumatras…

mein stamm rikshaw fahrer

Mein Rikshawfahrer

alltag

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die grösste moschee sumatras von der friedhofsseite
Masjid Raya, die grösste Moschee Sumatras von der Friedhofsseite
ALLTAG

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…wird in den Reisefuehrern gerne als dreckigste, uebelriechenste und haesslichste Stadt Suedostasiens beschrieben. Man sollte sie auf jeden Fall meiden und sofort weitereisen, hiess es in einem etwas aelteren Reisefuehrer, den ich neulich in den Haenden hielt. Ein guter Grund fuer mich hier einige Tage zu verweilen und der Sache auf den Grund zu gehen – obwohl ja der typische Aussteiger gerne im Paradies verweilt – um noch mal auf Text 22 zu verweisen!
Es gibt hier in Medan (3 Millionen EW.) noch ein paar alte verfallene hollaendische Kolonialbauten, die Sonne schafft es an normalen Tagen nicht den Smog der Millionenstadt zu durchbrechen und aus irgendeinem Grund fehlen sehr haeufig die Gullideckel. Wahrscheinlich sind sie nicht ganz wertlos und werden insofern gerne geklaut – was letztlich bedeutet immer die Augen auf dem Boden halten. Die zahlreichen Ratten hier vor Ort sind hier uerigens fast groesser als die Katzen.
Ich wohne direkt neben der Masjid Raya, der groessten Moschee Sumatras. Fuenf mal am Tag schreit der Muezzin in voller Inbrunst in sein Mikro, fuer jeweils eine Stunde pro Session. Ohrenbetaeubend, als ob die Lautsprecherbox in meinem Hotelzimmer (oder was man so nennt) stuende – dass erste mal um 4.30 am Morgen! Aber eines hat die Stadt auf jeden Fall – eine Seele!
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21. Lake Toba – Paradies ohne Touristen

batakhouses at lake toba

Batakhouses at lake toba

...auch Rudi hat schon aufgegeben...

...auch Rudi hat schon aufgegeben...

toba 4

toba 4

typische Batakarchitektur

typische Batakarchitektur

view from my room

view from my room

...die Batakgirls von meinem guesthouse vor der Kirche. Ich war auf einer Hochzeit eingeladen. Die zweite von links, Shara, wollte mich unbedingt heiraten...

...die Batakgirls von meinem guesthouse vor der Kirche. Ich war auf einer Hochzeit eingeladen. Die zweite von links, Shara, wollte mich unbedingt heiraten...

 Seit einigen Tagen häng ich nun am Lake Toba ab und bin entsprechend dem Titel meines Blogs quasi „angekommen“! D. h. am südlichsten Punkt meiner Überlandreise. Von Lüneburg bis nach Sumatra, der fünftgrößten Insel der Welt dauert es demzufolge mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn man sich soviel Zeit läßt wie ich rund 260 Tage! Nach Australien ist von hier uebrigens nicht mehr weit. Vor rund 20 Jahren, auf meiner ersten großen Tour war ich schon mal am Toba, dem größten See Südostasiens mit einer Oberfläche von 1700 Quadratkilometern. Im Grunde genommen handelt es sich hier um einen erloschenen Vulkankrater, gelegen auf 900 Metern Höhe. Damals war der Danau Toba (Batak) eines der beliebtesten Reiseziele. Damals als Hippie sein und Dreadlocks noch angesagt waren!

Schon seit vielen Jahren verirrt sich nur noch selten ein Tourist hierher – aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen?! Am Tsunami kann es nicht gelegen haben, auch die ständigen Unruhen in Banda Ache im Norden Sumatras dürften nicht ausschlagebend sein. Selbst an den verschärften Visaregularien Indonesiens, die seit 5 Jahren gelten kann es nicht liegen, denn die Packers bleiben hier schon seit fast anderthalb Dekaden aus! Der Toba ist ein Paradies ohne Touristen, was eine seltsame verwaiste Atmosphäre entstehen lässt. Hotels stehen leer, Restaurants und was es sonst noch so für uns Touristen gibt dämmern ohne Klientel vor sich hin. Das Klima ist angenehm (tagsüber T-Shirt, abends Jäckchen), die Leute sind nett und von der Natur könnt ihr euch ja anhand der Fotos selbst ein Bild machen. Und da gibt es noch etwas auffälliges hier vor Ort – man hat das Gefühl fast alle Frauen wollen einen heiraten. Und viele sind schon gen Westen verheiratet worden. Allein in meinem Guesthouse sind 2 oder 3 Familiensprösslinge Ehefrauen von Europärn geworden und das ist hier auf Samosir kein Einzelfall, sondern Normalität.

Die Insel Samosir, angeblich „the world’s biggest island within an island“ ist die Heimat der Toba Bataks. Es gibt 6 verschiedene Batak-Gruppen mit eigener Sprache (d.h. nicht Bahasa, die indonesische Landessprache), die hier verstreut rund um den See leben. Einst waren die Bataks Kannibalen – bis ins 20 Jhd. hinein. Deswegen werden sie von den Moslems auch Bataks (Fleischfresser) genannt. Die Bataks glaubten an eine Teilung des Universums, an verschiedene Königreiche der Götter, übelwollende Geister und wie bereits erwähnt wurden Gefangene nicht als Menschen betrachtet, sondern als ausgezeichnete Speise. Heute sind die meisten Bataks bekennende Christen, an jeder Ecke der Insel Samosir sind dementsprechend Kirchen vorzufinden.

Der Lake Toba – ein Paradies ohne Touristen!